Erste evangelische Zelle im Mangfalltal
Mit Königin Caroline kamen erste Bürger evangelischen Glaubens an den Tegernsee. Es war ein langer Weg, bis die erste evangelische Kirche 1894 in Tegernsee geweiht wurde. Einen Pfarrer gab es damals noch nicht am Ort, es kamen Reiseprediger von Rosenheim und Tölz nach Tegernsee. In Gmund waren es die Fabrikherren von Louisenthal Carl Haug, der 1870 von Württemberg nach „Müller am Baum” kam. Er kaufte Louisenthal, sein Kompagnon Karl Roser die Fabrik Baum.
Carl Haug und seine Frau Christiane holten aus ihrer Heimat Arbeiter und Hausangestellte nach, so wuchs die erste evangelische Zelle im Mangfallthal. Die Haugs hatten schon ein Auto, damit fuhren sie zu den Gottesdiensten nach Tegernsee und ihre evangelischen Angestellten nahmen sie mit dem Auto mit. Zu den wenigen evangelischen Familien in Gmund gehörten die Familie Friesch, Maurer und Wagner.
Im Gasthof Neff, heute Köck, fanden erste Gottesdienste statt, später auch im katholischen Pfarrhof.
Ein Reiseprediger war Ernst Heller, er heiratete die Haug Tochter Klara. Nach seiner Pensionierung stellte er sich freiwillig der Kirche zur Verfügung. Durch die Evakuierten und Flüchtlinge wuchs die Zahl der evangelischen Christen stark an. Es war wieder Ernst Heller, der sich vehement für eine Kirche in Gmund einsetzte. Er gründete einen Kirchenbauverein und sammelte unentwegt für eine neue Kirche, Alfred Friesch schnitzte kleine Holzkirchen als Bausteine.
Im Juni 1952 konnte der Grundstein gelegt werden, im August wurde die Kirche geweiht. Die Erhebung zur Pfarrei erfolgte 1954, erster Vikar war Rupprecht, es folgen Pfarrer Hans Haberer, Günter Schulze, Friedrich Merkel und Andreas Kopp-v.-Freymann.