Carl Haug zum 100. Todestag
Carl Friedrich Haug wurde am 25. August 1838 geboren. Als Mitinhaber der Papierfabrik Müller am Baum, kaufte er 1878 die Baumwollspinnerei in Louisenthal und baute das Werk zu einer Papierfabrik aus. Ab 1887 war er Alleinbesitzer der Firma. Im Jahre 1895 trat sein Schwiegersohn Dr. Adolf Förderreuther als Teilhaber mit ein. Carl Haug modernisierte den Betrieb, schaffte eine Langsieb- Papiermaschine an, eine Holzschleiferei wurde eingerichtet und eine Kanalbrücke über die Mangfall gebaut. Er ließ ein elektrisches Kraftwerk bauen, dort wurde die erste Kraftübertragung mit Hilfe der Elektrizität in Deutschland verwirklicht. Ein 2-Phasen-Wechselstrom-Generator mit einer Leistung von 1000 Volt im 22 Perioden Betrieb lieferte Strom von Rainmühle nach Louisenthal. Carl Haug bemühte sich auch um den Bau der Eisenbahn von Schaftlach nach Gmund.
Das Ehepaar Haug gehörte zu den ersten Evangelischen im Ort. Zum Gottesdienst nach Tegernsee nahmen sie ihre Angestellten und Arbeiter im Auto mit. Carl Haugs Sohn Arthur, geb. 1873, trat 1897 als Teilhaber mit in die Firma ein. Von seinen Söhnen ist der Älteste Arthur geb. 1911, bereits 1942 in Rußland gefallen. Der zweite Sohn Wolfram, geboren 1908, hat als letzter Haug die Firma geführt. Am 01. Mai 1964 wurde sie an die Banknoten- und Wertpapierdruckerei Giesecke & Devrient verkauft.
Carl Haug starb am 17. Februar 1908. Am 22. Februar wurde er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung im Gmunder Kirchfriedhof begraben. Die beiden Feuerwehren Gmund und Dürnbach marschierten im Trauerzug mit. Reiseprediger Munzer würdigte Haugs Verdienste. An die 70 Kränze türmten sich um den Grabhügel. Das Grab besteht noch.